Das Hauptsymptom der
Reizblase ist der
ständige Harndrang, verbunden mit gehäuften Toilettengängen und der Sorge, nicht schnell genug eine Toilette zu finden. Betroffen sind in der Mehrzahl Frauen unterschiedlicher Altersgruppen, aber auch Männer und Kinder leiden unter häufigem Harndrang. Die "Reizblase" beschreibt eigentlich nur ein Symptom, denn die Ursachen für einen ständigen Harndrang können sehr unterschiedlich sein.
Sowohl
Entzündungen der Blase, der Harnröhre oder Prostataentzündungen bei Männern können der Auslöser sein. Eine Urinuntersuchung lässt dies leicht erkennen und eine entsprechende Therapie kann erfolgen.
Eine Störung der Blasenfunktion mit unvollständiger Urinentleerung der
Blase kann auch Auslöser für
ständigen Harndrang sein. Durch die unvollständige Entleerung ist die Blase nach kurzer Zeit wieder gefüllt. Dies tritt vor allem bei einer
Blasensenkung, nach Bauchoperationen oder einer
Prostatavergrößerung auf.
Auch neurologische Erkrankungen oder Wirbelsäulenveränderungen können zu einem vermehrten Harndrang führen. Die Blase ist ein sehr "sensibles" Organ und reagiert oft heftig auf Stress und psychische Belastung. Jedem ist dies in Form von gehäuften Toilettengängen vor Prüfungen o.ä. bekannt.
Aufgrund der vielfältigen Ursachen ist eine genaue Diagnostik der
Blase erforderlich. Neben einer genauen Befragung des Patienten, wann der Harndrang auftritt, ist es oft erforderlich, ein sogenanntes "Miktionsprotokoll" zu führen. Dieses gibt Aufschluss über die Tagesverteilung der Trinkmenge und die Häufigkeit der Toilettengänge mit den dabei entleerten Urinmengen. Die Diagnostik umfasst weiterhin die Untersuchung des Urins, die Ultraschalluntersuchung der Blase und eine Blasenspiegelung. Oft ist auch eine spezielle Untersuchung zur Abklärung des Harndrangs, die urodynamische Messung der Blasenfunktion, erforderlich.
Unabhängig von den Ursachen der
Reizblase ist die Folge eine Überfunktion der Blasenmuskulatur. Daher ist eine andere Bezeichnung für Reizblase auch "
überaktive Blase". Es kommt hierbei zu Blasenkrämpfen, welche ständig einen Harndrang auslösen.
Um eine geeignete Therapie einleiten zu können, muss zunächst die Ursache geklärt werden. Neben der Beseitigung der eigentlichen Ursache lässt sich der Harndrang symptomatisch mit bestimmten Medikamenten beheben oder zumindest verbessern. Es gibt auch neue operative Methoden, den Harndrang zu bessern, wenn die üblichen Therapien nicht helfen.